Das Kölner Dreigestirn hat am Mittwoch, 1. Februar 2023, eine erste Zwischenbilanz gezogen. Die Session 2023 hat ihr Bergfest erreicht und für die drei Männer hat sie jetzt richtig Fahrt aufgenommen. Sie genießen jeden Moment, das sieht man ihren strahlenden Gesichtern an. Aber auch, was Prinz Boris I., Bauer Marco und Jungfrau Agrippina nicht so gut finden, haben sie bei der Halbzeitpressekonferenz in ihrer Hofburg, dem Dorint-Hotel am Heumarkt, offen und ehrlich erzählt.

Im 200. Jubiläumsjahr des Kölner Karnevals endlich wieder richtig miteinander feiern und den Jecken Freude zu bereiten, das ist für Prinz Boris die größte Belohnung. Mit 457 Terminen hat sein prinzlicher Fahrplan so viele Einträge wie noch nie im Kölner Karneval – Rekordsession! „Manchmal, gerade an den Samstagen mit rund 18 Terminen, sind wir sehr eng getaktet. Da bleibt wenig Zeit durchzuatmen und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Und dabei ist das Interesse der Menschen ist riesig. Jeder von uns macht rund 250 Selfies am Tag“, erzählt Kölns Narrenherrscher.

Prinz Boris I. genießt das Miteinander und die Auftritte mit dem Kinderdreigestirn, ihre Proklamation war ein Lieblingsmoment für ihn. „Die Stimmung allgemein ist in dieser Session sehr gut. Die Menschen in den Sälen hören besser zu und sind generell aufmerksamer als vor der Corona-Pandemie. In der Vergangenheit zu späterer Stunde wurde es im Saal immer unruhiger, wie uns frühere Dreigestirne berichteten. Jetzt wollen die Leute zuhören“, betonte Jungfrau Agrippina. Er geht ganz in seiner Rolle auf, wirbelt immer mehr über die Bühne.
„Unter den Veranstaltungen, die zu 55 Prozent sozialer Natur sind, beeindrucken uns zum Beispiel Auftritte in Förderschulen. Toll ist der Zusammenhalt und das Miteinander mit der Adjutantur, wie Friseur oder Fahrer. Daraus sind Freundschaften entstanden, die auch nach Aschermittwoch noch Bestand haben werden“, erzählte Bauer Marco.

„Was uns stört, ist das Thema Prinzenspange. Und dazu sagen wir als höchste Repräsentanten des Kölner Karnevals klar unsere Meinung. Es gibt viele Menschen, die bei dieser Sache die Distanz zu uns verlieren, gerade zu vorgerückten Stunde und mit Alkoholeinfluss nimmt die Bettelei noch zu. Wir wissen aber, wer eine Prinzenspange verdient hat und von uns verliehen bekommt“, betonte Prinz Boris. Er nutzte während der Pressekonferenz wie auch bereits bei einem Sitzungsauftritt eine Rede als personifizierte Prinzenspange als rhetorisches Stilmittel.

„Was auch nicht so toll ist, dass manchmal Fotos aus dem Hinterhalt gemacht werden, wenn man mal in Ruhe ein Mettbrötchen essen oder sich die Nase putzen möchte. Wir bitten schonmal um etwas Geduld, wenn jemand ein Foto mit uns machen möchte. Das Ornat hat eine große Strahlkraft, das wissen wir. Aber wir müssen uns vor oder nach den Auftritten auch mal untereinander oder mit dem Kinderdreigestirn absprechen, wir fahren ja in getrennten Autos. Und wir müssen auch mal kurz Luft holen“, beklagt Prinz Boris fehlendes Verständnis bei den Jecken im Foyer.

Mit dem Bläck Fööss-Medley und einem zweiten Mix aus BAPs legendärem „Verdammt lang her“ und aktuellen kölschen Hits erreicht das Dreigestirn Jung und Alt, schlägt einen stimmungsvollen Bogen. Das kommt super an, auch bei der jüngeren Generation. Groß ist die Vorfreude auf den Rosenmontagszug am 20. Februar. Bauer Marco, der selbst von der schäl Sick stammt, freut sich auf die umgekehrte Zugreihenfolge mit dem großartigen Finale auf der Severinstraße, was immer einer der besten Abschnitte des Zuges sei. Ein weiterer Höhepunkt zuvor ist die zweitägige Reise des Trifoliums zum Karneval nach Venedig.

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