Mit einem Füllhorn an Ideen, Projekten und neuen Veranstaltungen starten die Roten Funken in die neue Session. Drei Jahre vor ihrer 200-jährigen Jubiläumssession stellten die Funken eindrucksvoll unter Beweis, dass sie mit der Zeit gehen. Die Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V.“ sind das älteste Traditionscorps im Kölner Karneval und verstehen sich mit derzeit rund 550 Mitgliedern und 250 Aktiven als Nachfolger der ehemaligen kölnischen Stadtsoldaten. Beim traditionellen Presseabend „Diskösch met d’r Press“, der diesmal in der Wagenhalle in Köln-Godorf stattgefunden hat, wurden der neue Tanzoffoffizier und die neue Wagenflotte präsentiert.

Als Nachfolger von Pascal Solscheid stellte sich der 31-jährige Florian Gorny vor. Der gebürtige Leverkusener tanzt seit 17 Jahren, zuletzt bei Grün-Weiß-Schlebusch. Seine Eltern tanzten als Paar bei den Altstadtfunken Monheim. Am 7. Januar erhält Gorny beim Regimentsexerzieren im Hotel Maritim sein Korpskreuz. Stolz präsentierte Präsident und Kommandant Heinz-Günther Hunold die geplante Wagenflotte. Der seit zehn Tagen im Bau befindliche neue Senatswagen konnte bereits in Augenschein genommen werden. Er hat einen eingebauten Lift, damit auch diejenigen altverdienten Funken, die nicht mehr mobil sind, am Rosenmontagszug teilnehmen können. Ein spezieller Kinderwagen ist ein absolutes Novum im Straßenkarneval und hat Platz für bis zu 34 Mädchen und Jungen, darunter eine beheizbare Kammer für die jüngsten Pänz.

Veranstaltungen für Jung und Alt

Auch bei den Sitzungen und Partys geht der Verein neue Wege. Ein völlig neues Veranstaltungsformat für die Zielgruppe der 18- bis 30-Jährigen ist der „Circus Carnevale“, der am 17. Januar in der Wassermannhalle bis zu 2500 Jecke anziehen soll. Dabei handelt es sich um eine moderne Mischung aus Karnevalsmusik und Electronic Music mit den Klassikern der Bläck Fööss und der Höhner im Remix der Djs vom Projekt „Triple Jeck“ sowie mit Kasalla und Lost Frequenzies.

Mit der neuen Stippefott-Party erobern die Funken dann am 8. Februar ab 20 Uhr erstmalig die Flora. Es handelt sich dabei um eine Motto-Party für Karnevalsfreunde ab 30 jahren, die sich gerne unterhalten und tanzen möchten. Im Programm sind die Funkenwache, Live-Musik von Cat Ballou und Querbeat im stimmungsvollen Ambiente eines Zirkuszeltes. Unter dem Motto „Manege frei“ erhält der Gast seine Tickets an der Zirkuskasse und der Verein freut sich auf tolle Kostüme wie Clowns, Dompteure oder wilde Tiere.

Sanierung der Ülepooz

Die Heimat der Funken ist die Ulrepforte, mundartlich Ülepooz genannt. Das Doppelturmtor war Teil der mittelalterlichen Mauer der freien Reichsstadt Köln und liegt in der Nähe der früheren Gemarkungsgrenze zwischen dem Bezirk des Severinsklosters und dem Bezirk des Klosters St.Pantaleon im südwestlichen Bereich der Stadt. Als Stadttor gebaut, hat die Ulrepforte diese Funktion nicht lange wahrgenommen. 1955 übernahmen die Kölsche Funke rut-wiess vun 1823 e.V. die Ulrepforte in Erbpacht. Die Gesamtanlage mit Mühlenturm und die Kaponniére wird bis heute mit hohem finanziellen und ideellem Aufwand restauriert und danach wieder für Vereinszwecke genutzt. Das Bauvorhaben hat ein Volumen von 2,6 Millionen Euro und konnte komplett eigenfinanziert werden. Der Abschluss ist für den Sommer 2021 vorgesehen.

Ein weiteres Novum, auf das Präsident und Kommandant Heinz-Günther Hunold im Sinne der Nachhaltikkeit stolz ist, sind die Strüssje mit abbaubarer Folie, die erstmalig überhaupt von einem Verein im Rosenmontagszug eingesetzt werden. Die erste Manöverfahtrt des Jahres führt rund 100 Funken nach Salzburg, wo das dortige Prinzenpaar das Schloss Mirabelle erstürmt. Und der Verein der „Funkefründe“ verkündet, dass bereits 830 Mitglieder den Verein unterstützen. Ziel in dieser Session sind 1000 Mitglieder, die sich unter anderem auf eine große Schifffsfahrt auf dem Rhein im Sommer freuen dürfen. Und bis zum Jubiläum 2023 sollen es mindestens 1823 Mitglieder sein.

Mit Spannung erwartet worden war der diesjährige Sessionsorden, den Willi Stollenwerk vorstellte. Gemäß dem Sessionsmotto „Et Hätz schleiht em Veedel“ haben die Funken den orden „Janz Kölle es os Veedel“ kreiert. Er zeigt mit einer Drehscheibe den Kölner Rosenmontagszug.