In dieser Session sammeln die Roten Funken für den Kinderschutzbund und sind dafür an diesem Wochenende mit den insgesamt 70 Kötterbüchsen unterwegs – am Freitag ab 16 Uhr von der Domplatte aus bis um 18 Uhr und am Samstag ab 12 bis circa 14.30 Uhr ebenfalls ab Domkreuz. Beim Biwak am Karnevalssamstag wird der Erlös übergeben. Ab einer Spende von zwei Euro gibt es einen Funke-Button und wer mindestens fünf Euro gibt, nimmt an einer Verlosung teil. Dabei gibt es VIP-Tickets für das Biwak zu gewinnen.

„Kötten“ ist kölsch und heißt sammeln oder um etwas bitten. „Mit den Kötterbüchsen beleben wir eine alte Tradition wieder! 2019 haben wir 30.000 Euro für obdachlose Frauen in Köln gesammelt, diesmal möchten wir den Pänz helfen, denen es nicht so gut geht“, erklärt Heinz-Günther Hunold, Präsident der Roten Funken. Das soziale Engagement des Vereins hat schon im Ersten Weltkrieg begonnen, als Präsident Theodor Schaufuß seinen Funken an der Front Pakete mit Zigarren, Schokolade, Likör und vielem anderen mehr schickte. In den wirtschaftlich schwierigen 1920er Jahren zogen die Roten Funken dann mit der Kötterbüchse durch die Stadt und sammelten für bedürftige Kölner Familien und andere wohltätige Zwecke.

Damals wurden wichtige Kölner Verkehrspunkte besetzt und nur, wer die „Paßgebühr“ bezahlt hatte, durfte weitergehen. Zum Dank erhielt er einen Passierschein: „Hätt de Funkenwaach passeet un jet för de Äre gegovve!“ Diese Sammelaktionen wurden bis 1955 durchgeführt, als die Armut allmählich durch das Wirtschaftswunder, Wiederaufbau und die Vollbeschäftigung in den Hintergrund rückte.
Lars Hüttler, der neue Geschäftsführer des Kinderschutzbundes Köln, erläuterte jetzt die Verwendung des Sammelerlöses.

Es geht um das musiktherapeutische Hilfeangebot für Kinder und das Kinder- und Jugendtelefon. „Mit der Musiktherapie erreichen wir Kinder und Jugendliche, wo Worte allein nicht mehr reichen, zum Beispiel im Falle von Traumata durch Flucht und Missbrauch“, schilderte Hüttler. Das Kinder- und Jugendtelefon wiederum dient der Prävention und richtet sich an Kinder und Jugendliche, die Sorgen haben. Sie können anonym und kostenlos mit speziell geschulten Ehrenamtlern sprechen. Der Spendenerlös kommt dem technischen Support, der Öffentlichkeitsarbeit und der Supervision der ehrenamtlichen Mitarbeiter zugute.

Bei den bisherigen Veranstaltungen der Roten Funken füllten die großzügigen Gäste die Büchsen bereits mit 16.000 Euro und setzten ein erstes Zeichen dafür, was in Köln für Kinder und Kinderschutz möglich ist.