Es ist Halbzeit für das Kölner Dreigestirn mit Prinz Christian II. (Krath), Bauer Frank (Breuer) und Jungfrau Griet (Ralf Schumacher), das derzeit unter großem Jubel den Kölner Karneval repräsentiert. Unter den bisher 200 Terminen gab es für Prinz Christian II. bislang nicht einen einzigen, der ihm nicht gefallen hätte. „ich bin momentan so unbeschreiblich glücklich und eigentlich ist alles für mich ein Höhepunkt. Wenn ich etwas hervorheben soll, dann natürlich die Proklamation, aber auch den Besuch in der Bahnhofsmission, der sehr bewegend war, sowie den Besuch im Hospiz, wo der Tod zum Leben gehört. Und auch diese Menschen möchten bis zum letzten Moment lachen“, berichtet Prinz Christian II. über sein facettenreiches Amt.

Es gab bislang viele tolle Höhepunkte und auch Momente zum nachdenken. Beim Besuch in Berlin bei Bundeskanzlerin Angela Merkel wurden die Drei förmlich wie Popstars gefeiert.

Das Spektrum reicht an einem Tag vom Besuch auf der Kinderkrebsstation bis hin zur Damensitzung vor 1300 bunt kostümierten und feierlustigen Frauen im Gürzenich. „Da ist dann am Abend schon viel im Kopf zu verarbeiten und man ist angestrengt, nicht körperlich, sondern vor allem emotional. Und wir wollen allen gerecht werden“, betont der Narrenherrscher.

Zum dritten Mal in der Geschichte stellt mit den Dreien nun das Reiter-Korps „Jan von Werth“ das Dreigestirn. Durch ihre Vorstandsarbeit und Aufmärsche mit diesem Traditionskorps verfügen Prinz, Bauer und Jungfrau bereits über reichlich Bühnenerfahrung. „Aber das, was wir jetzt erleben, darauf kann man sich nicht vorbereiten und alles das, was man erwartet hat, wird 1000 Mal übertroffen und ist 1000 Mal schöner“, betont Prinz Christian II. Sein großer Wunsch ist es auch, über die Session hinaus die Zusammenarbeit und den Austasuch der großen Kölner Traditionskorps weiter zu intensivieren.

Zur Session gehört es, miteinander zu feiern und zu lachen. Die kleinen Begegnungen mit kranken Menschen, mit einer älteren Dame im Alter von 103 Jahren, mit Menschen mit Behinderung, zählen aber zu den besonders wertvollen für die drei Männer.

„Wir freuen uns dass unser soziales Projekt, ein Wagen zur Mitfahrt von Menschen mit Behinderung im Rosenmontagszug, so toll mit Spenden aus der Bevölkerung unterstützt wird“, betont Prinz Christian II.

Rund 500 Termine gibt es, die vom protokoll des Kölner Festkomitees jedes Jahr fest gesetzt sind. Darüber hinaus können Prinz, Bauer und Jungfrau persönlich zwei Termine wünschen, die zum Beispiel einen familiären Hintergrund haben oder sich um den jeweiligen Heimatverein drehen. So wird es im Fall von Bauer Frank und Jungfrau Griet alias Ralf Schumacher zu Besuchen in ihrer jeweiligen Heimat Bergheim beziehungsweise Eschweiler kommen. „Als wir am vergangenen Wochenende in einem Foyer waren, überraschte mich meine Familie. Der Termindruck war mal wieder so groß, dass wir uns nur kurz begrüßen konnten. Nun freue ich mich auf Eschweiler“, betont Ralf Schumacher, der seine neue kölsche Heimat gleichwohl über alles liebt.

Vom unbeschreiblichen Moment, als er im Gürzenich ins Rampenlicht trat, seinen Namen hörte und sich sein Lebenstraum erfüllte, kölscher Buur zu werden, erzählte Bauer Frank. Einzig die ständigen Prinzenspangen-Schnorrer nerven ihn und seine beiden Kollegen – denn eine solche närrische Auszeichnung bekommt man verliehen, wenn man sich um den Karneval und das Brauchtum verdient gemacht hat.

Nun steigt die Vorfreude auf den Rosenmontagszug. Dass ein lachendes und ein weinendes Auge im karneval oft zusammenpassen, zeigt ein Schicksalsschlag, der Tod eines Korpskameraden der drei Männer kurz vor der Halbzeit. Prinz Christian II. ist bekannt und beliebt dafür, ein besonders emotionaler Narrenherrscher zu sein, der nah am Wasser gebaut ist – vor Freude wie nun aus Trauer. Gerade diese Emotionalität zeichnen ihn sowie Bauer Frank und Jungfrau Griet in ihrer Session besodners aus und machen das höchste närrische Amt menschlich und volksnah.