Mit einem Höchstmaß an Flexibilität und einem großen Herzen für den Fastelovvend meistert das Kölner Dreigestirn derzeit die Session 2022, die Prinz Sven I. Oleff als die sprichwörtliche „Achterbahn der Gefühle“ bezeichnet. Mit Bauer Gereon und Jungfrau Gerdemie erlebt er den kölsche Karneval wie noch kein Trifolium zuvor. Erstmalig in der beinahe 200-jährigen Geschichte des organisierten Kölner Karnevals hat das Dreigestirn hat 2022 seine zweite Amtszeit in Folge angetreten. Die Corona-Pandemie bestimmt auch das Brauchtum – und sogar den Termin der traditionellen Halbzeitpressekonferenz des Dreigestirns. Die Veranstaltung findet stets in der Sessionsmitte statt, damit die drei Hauptfiguren eine Zwischenbilanz ziehen können. Nachdem sich nun alle Drei nacheinander mit dem Corona-Virus infiziert hatten, fand dieses Bergfest 2022 erst kurz vor dem Übergang zum Straßenkarneval statt.

In ihrer Hofburg, dem Hotel Dorint am Heumarkt, zeigte sich das Dreigestirn bei der Halbzeit-Pressekonferenz überglücklich, jetzt kurzfristig überhaupt so viel Karneval mit den Menschen feiern zu können und tatsächlich annähernd wie früher „Tolle Tage“ zu erleben.

„Wir hatten gar nicht erwartet, dass in diesem Jahr doch noch so viel Session stattfinden kann. Trotz all der Umstände und Einschränkungen, die die Pandemie für den Karneval mit sich brachte, können wir etwas Positives aus der Session ziehen. Durch die nötige Entschleunigung ist der Karneval wieder ursprünglicher und traditioneller geworden“, betonte Prinz Sven I.

Hatte man im Herbst noch auf einen normalen Verlauf der Session2022 gehofft, musste dann zum Jahresende alles auf Null heruntergefahren werden. Die kleinen, aber feinen Veranstaltungen, die derzeit kurzfristig und unter großem Aufwand im Rahmen der geltenden Corona-Konzepte ermöglicht werden, schaffen sehr persönliche Begegnungen. Alles ist eine Nummer kleiner und wurde plötzlich, ganz unverhofft noch möglich, nachdem auch diese zweite Session schon fast abgeschrieben war.

Bauer Gereon Glasemacher betonte, wie viele normale Momente man auch in dieser besonderen zeit erleben dürfe. Und auch besonders emotionale Schlüsselmomente wie mit einem Mädchen mi behidnerung, mit dem man spontan ein Tänzchen wagen kann.

Immerhin 280 von sonst üblichen 420 Terminen stehen auf dem närrischen Fahrplan. „Es war lange Ziet nicht möglich, in den normalen Ruhe-Genuss-Modus zu wechseln, einfach weil die Planbarkeit fehlte. Jeden Morgen bekommen wir eine aktualisierten digitalen Terminplan“, erzählt Prinz Sven I. Die kleinen und besonderen Veranstaltungen, das Miteinander und Zusammenrücken der Karnevalisten und Vereine, das sei das Besondere in dieser Zeit. Vor allem der Besuch an der von der Hochwasserkatastrophe so schwer getroffenen Menschen an der Ahr habe sie nachhaltig beeindruckt, wie Jungfrau Gerdemie betonte.

Immer wieder werden die drei Altstädter gefragt, ob sie denn eine dritte Amtszeit anvisieren würden, da sie ja keine normale Session erleben können. Das schlossen alle Drei kategorisch aus. „Dreigestirn zu sein, das ist ein Fulltime-Job und eine große Herausforderung, was die dreifache Belastung von Karneval, Familie und Beruf betrifft“, betonte Prinz Sven I. „Es geht ja nicht nur um die Wochen in der Session. Es geht auch um die Vorbereitungszeit.Und wir haben das Gefühl, unsere Geschichte ist erzählt und wir wünschen unseren Nachfolgern, dass sie wieder normal Fastelovvend feiern können.“

„Dank der aktuellen Lockerungen sind wir nun endlich im Genuss-Modus“, betonte Bauer Gereon. Jungfrau Gerdemie freut sich riesig auf Weiberfastnacht auf dem Alter Markt – als Jungfrau aus den Reihen der Altstädter das schönste Geschenk. Keine Frage, jetzt ist Vollgas angesagt: An Weiberfastnacht, 24. Februar, nimmt das Dreigestirn immerhin zehn Termine wahr. Besonders groß ist die Vorfreude auf das Rosenmontagsfest im Stadion, am Hofe des Dreigestirns. Anders als sonst können die Drei den kompletten Zug erleben. „Es ist anders als sonst in den Kölner Straßen, mit hunderttausenden Jecken. Es ersetzt nicht den Zoch. Aber es ist eine Alternative, denn wir sitzen nicht wir im Vorjahr an Rosenmontag zu Hause auf der Couch“, freut sich Prinz Sven I.

Die vielen strahlenden Augen, die intensiven Begegnungen und Momente, die seien so besonders. „Überall wo wir hinkommen, erleben wir eine hohe Wertschätzung. Es wird still. Und: Man hört uns zu. Das kann längst nicht jedes Dreigestirn von sich behaupten! Ich hatte vor der Session etwas für den Kopf, für das Herz und für die Beine versprochen, aber jetzt ist es vor allem das Herz geworden“, betonte Prinz Sven I.

Foto © TOP KOELN: Das Kölner Dreigestirn um Dr. Björn Braun, Sven Oleff und Gereon Glasemacher (v.l.n.r.)