• Zugleiter Holger Kirsch stellt jecke Persiflagen vor
  • Spendenübergabe von den Höhnern
  • Wallraf mit eigenem Wagen geehrt
  • Neue Sicherheitszone rund um den Wallrafplatz

Rund zwei Wochen vor Rosenmontag hat der Kölner Zugleiter Holger Kirsch heute erstmals die karnevalistischen Persiflagen der Presse vorgestellt. Insgesamt zwei Dutzend Wagen werden während dieser Session gebaut. Sie behandeln politische und gesellschaftsrelevante Themen von lokaler, bundesweiter und weltweiter Bedeutung. Darunter finden sich kölsche Figuren genauso wie Berliner Politiker oder Köpfe der internationalen Politik.

Nicht zufällig fand die Vorstellung auf der Bühne des Kölner Comedia-Theaters statt: Die diesjährige Session steht unter dem Motto „Wat e Theater – wat e Jeckespill“. Damit ist einerseits eine Wertschätzung für die Kölner Kulturschaffenden in der Theaterszene verbunden. Andererseits steht das Motto für den Stoßseufzer der kölschen Jecken, wenn sie fassungslos auf das Weltgeschehen der jüngeren Vergangenheit blicken. Diese Verknüpfung findet sich auch im Zug wieder. Alle Persiflagen tragen Titel mit direktem Theaterbezug. „Das Motto spinnt sich wie ein roter Faden durch den gesamten Zoch. Es bietet viel Potenzial für die kreative Umsetzung der politischen Themen, und ich denke, dieses Potenzial haben wir auch gut ausgeschöpft“, so Zugleiter Holger Kirsch. „Ich bin schon sehr gespannt, wie die Wagen den Jecken gefallen werden.“

Geradezu das perfekte Sinnbild für die ganze Leidenschaft und Dynamik, mit der Kanzler Scholz die Regierungsgeschäfte führt, ist dieses glücklich und zufrieden schlummernde Faultier. Und bei Shakespeare findet man über Olafs große Kommunikationsfreude und Redegewandtheit auch die passenden Worte: „Der Rest ist Schweigen“.

Ein Trauerspiel ist allein schon die Tatsache, dass der Skandal um die Missbrauchsfälle im Kölner Bistum bereits zum vierten Mal im Rosenmontagszug mit einem Persiflagewagen thematisiert werden muss! Ein Trauerspiel ist vor allem aber, wie der Klerus damit umgeht. Lasset uns beten, dass die Verantwortlichen jetzt endlich zur Rechenschaft gezogen werden. Die Inquisition war früher nicht so zimperlich.

Der Bauer streikt. Das muss man sich mal vorstellen! Auf den Straßen landauf, landab herrscht das ganz große Bauerntheater, seit die Ampel auch in der Landwirtschaft, dem am stärksten subventionierten Wirtschaftszweig, den Rotstift ansetzen will. Da dröhnen die Traktoren vor dem Brandenburger Tor und machen der Regierung die Hölle heiß. Da wird sogar der Wirtschaftsminister von mistgabel-schwingenden Agrar-Aggros fast von der Urlaubsfähre gezerrt. Geht’s noch?! Jugendliche Klimakleber sollen sich vom Acker machen, aber wenn der Bauer die Straßen dicht macht, dann wird Beifall geklatscht? So geht das nicht.

uf den Brettern, die die Welt bedeuten, haben Putin, Xi Jinping und Chamenei ihren großen Auftritt als Despoten-Trio mit Brett vorm Kopp. In diesen Rollen drangsalieren und terrorisieren sie alle um sich rum, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen und machen die Welt zum Pulverfass. Die poetische „Faust“-Persiflage bringt den Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe und seine hochwohlgeborene Meinung in das Spiel der Gender-Debatte.

Besondere Ehrung für Ferdinand Franz Wallraf

Die Persiflage „Der Bürger als Edelmann“ bildet den Wissenschaftler, Sammler und Priester Ferdinand Franz Wallraf ab, dessen Todestag sich im kommenden März zum 200. Mal jährt. Ob Wallrafplatz oder Wallraf-Richartz-Museum – alle Kölnerinnen und Kölner kennen den Namen. Mit seiner Kunstsammlung legte er den Grundstock für Köln als Museumsstadt, seine Büchersammlung war der Beginn der Universitäts- und Stadtbibliothek. Er war Wegbereiter der heutigen Bürgerstadt, Rektor der Universität und – vielen unbekannt – im Jahr 1823 Mitbegründer des Festkomitees Kölner Karneval. Anlässlich des Wallraf-Jahres ehrt das Festkomitee den Ausnahmekölner mit einem eigenen Wagen.

Wenn er noch am Leben wäre, dann würde Ferdinand Franz Wallraf (1748–1824) in diesem Jahr seinen 200. Todestag feiern. Seinen Namen kennen alle – vom Wallrafplatz oder vom Wallraf-Richartz-Museum. Mit seinen Kunstsammlungen legte er den Grundstock für Köln als Museumsstadt, gilt als Wegbereiter der heutigen Bürgerstadt, war Rektor der Universität, und war 1823 Mitbegründer des Festkomitees. Seinen Wagen im Rosenmontagszug hat er sich also redlich verdient!

Großzügige Spende für die jecken Großfiguren

Nach der Vorstellung der Persiflagen folgte eine feierliche Spendenübergabe: Zum großen 50. Jubiläum der Höhner durfte die Band 2023 auf einem eigenen Wagen Teil des Rosenmontagszuges sein. Als Dankeschön für die Geste überreichte die Band dem Zugleiter heute einen Scheck über 11.111€. Ein Teil der Erlöse des Höhner Rock’n’Roll Zirkus fließt so direkt wieder in den Kölner Rosenmontagszug. Mit dem Geld soll der Bau weiterer Großfiguren realisiert werden.

Neue Sicherheitszone für Karnevalssonntag und Rosenmontag

Auch in diesem Jahr gibt es eine Sicherheitszone, dieses Mal am und um den Wallrafplatz am Dom. Die direkte Nähe zum Hauptbahnhof macht den Standort zu einem Knotenpunkt für Besucherströme. Da der Platz rund um den Wallrafplatz sehr begrenzt ist und die Sicherheit aller Beteiligten zu jeder Zeit an erster Stelle steht, ist der Bereich zwischen Komödienstraße und der Minoritenstraße an Karnevalssonntag und Rosenmontag eine Sicherheitszone. Die Zugänge werden bei zu hohem Zuschaueraufkommen geschlossen. Für Anwohner ist der Zugang jederzeit durch Vorzeigen des Personalausweises möglich, Tickets für Veranstaltungen im Sperrbereich gelten auch als Zugangsberechtigungen.

Für Gäste von Anwohnern ist der Zugang jederzeit durch das Vorzeigen von Zugangsberechtigungen möglich. Diese können ab dem 31. Januar bis 9. Februar von 11:00 bis 16:00 Uhr im Festkomitee Kölner Karneval (Maarweg 134, 50825 Köln) abgeholt werden.

Foto © Festkomitee Kölner Karneval