Gemeinschaft und Solidarität bewahren vorerst das Herzstück des Kölner Karnevals

Die Zukunft der traditionsreichen Schull- un Veedelszöch ist dank beeindruckender Solidarität und Spendenbereitschaft von Mitgliedern, Privatpersonen, der Karnevalsgemeinschaft und Unternehmen sowie der Stadt Köln vorerst gesichert. Nachdem auf der Mitgliederversammlung am 20. November 2024 die drastisch gestiegenen Kosten für Sicherheitspersonal, Sanitätsdienste und Musikkapellen thematisiert wurden, war die Durchführung der Zöch ab 2026 stark gefährdet. Doch die beeindruckende Solidarität der Kölnerinnen und Kölner macht es möglich, diese
Tradition weiterzuführen.

Herausforderung durch steigende Kosten
In den letzten Jahren stiegen die Kosten für Sicherheits- und Sanitätsdienste aufgrund neuer Anforderungen von Feuerwehr und Ordnungsamt sowie anhaltender Personalkostensteigerungen erheblich an. Auch die Ausgaben für Musikkapellen nahmen immens zu, was die Finanzierung der Schull- un Veedelszöch zusätzlich belastete. Diese Herausforderungen, verstärkt durch die finanziellen Nachwirkungen der Corona-Pandemie, führten zu einer ungewissen Zukunft für die Zöch.

Ein beispielloses Zeichen der Solidarität
Dank einer herausragenden Spendenbereitschaft und kreativer Ideen konnte die Finanzierung sichergestellt werden:

  • Mitgliederspenden: Die Mitglieder der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums erhöhten ihre Jahresspende ab 2025 von 400 EUR auf 555 EUR. Viele Mitglieder leisteten diese Differenz bereits für das vergangene Jahr. Auf der Mitgliederversammlung selbst kamen durch eine Hut-Sammlung sowie zwei Großspenden von je 10.000 EUR weitere erhebliche Mittel zusammen. Nach der Versammlung folgte eine Zusage über eine Spende von insgesamt 30.000 EUR durch ein Mitglied (Familie Stey), verteilt über drei Jahre.
  • Privatspenden: Die Berichterstattung über die finanzielle Lage löste eine Welle der Unterstützung aus. Über hunderte Privatspenden zwischen 11,11 EUR und 1.000 EUR gingen auf dem Vereinskonto ein. Besonders erwähnenswert ist die großzügige Spende von 200.000 EUR durch Dieter Morszeck, die für die nächsten 5 Jahre dafür Sorgen tragen wird, dass die Kinder- und Jugendarbeit gesichert wird.
  • Spenden aus der Karnevalsgemeinschaft: Karnevalsgesellschaften wie die Roten Funken, Blaue Funken, EhrenGarde, Prinzengarde, KG Frohsinn, De löstige Reechterinne, Kölner Klutengarde, Luftflotte, Kölner Kippa Köpp und viele weitere unterstützten mit Geld- und Sachspenden. Zudem wurden kreative Aktionen wie Pin-Verkäufe, Sammelbüchsen und Erlösanteile aus Veranstaltungen ins Leben gerufen. Der Verlag SpektaColonia und der Kamelle Club spendeten Erlöse aus ihren Aktionen, und ein Charity- Rad- und Kartrennen sowie Sportveranstaltungen trugen ebenfalls zur Unterstützung bei.
  • Institutionelle Spenden: Unternehmen wie NetCologne, der LVR und Stiftungen wie die Christel-Schnieders-Stiftung beteiligten sich ebenfalls. Zusätzlich bieten mehrere Stiftungen (u.a. Sparkasse KölnBonn) Fördergelder für projektbezogene Aktionen der FFKB an.
  • Unterstützung der Stadt Köln: Die Stadt Köln leistete ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Rettung der Schull- un Veedelszöch. Durch Gespräche mit Stadtdirektorin Andrea Blome und den Fachreferaten wurden Maßnahmen entwickelt, um die Kosten für Sicherheits- und Sanitätsdienste zu reduzieren. Eine neue Bemessung seitens der Feuerwehr senkt den Personaleinsatz um rund
    25 %. Zudem wurden erstmals zusätzliche Fördermittel in Höhe von 50.000 EUR für 2025 und 75.000 EUR für 2026 in Aussicht gestellt.

Tradition gesichert – Dank an alle Unterstützer
Die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums e.V. danken allen, die mit ihrem Engagement zur Rettung der Schull- un Veedelszöch beigetragen haben. „Dieses beeindruckende bürgerschaftliche Engagement zeigt, wie tief die Zöch in den Herzen der Menschen verwurzelt sind“, betont der Vorsitzende Bernhard Conin. „Die großzügige Unterstützung macht es möglich, diese wertvolle Tradition am Leben zu erhalten und gleichzeitig unsere anderen Projekte für Kinder und Jugendliche in Köln weiter zu fördern. Für eine langfristige Sicherheit sind wir aber weiterhin auf die Zuschüsse der Stadt Köln und Unterstützung aus dem Kölner Bürgertum angewiesen.“

Foto © Freunde & Förderer des Kölnischen Brauchtums e. V.