Strahlend lächelt Ralf Schumacher an diesem Samstagmittag, 08. Februar 2020 im Gasthof Rinkens in die Kameras und ruft „Eischwiele alaaf!“. Als Jungfrau Griet ist der 52-jährige Eschweiler Reklame-Hersteller in dieser Session Teil des Kölner Dreigestirns. Der Besuch mit dem Trifolium und der gesamten Kölner Entourage in seiner Heimatstadt Eschweiler ist für ihn ein besonderer Höhepunkt.

„Es ist ein historisches närrisches Gipfeltreffen, eine Premiere der besodneren Art, denn noch nie hat ein Kölner Dreigestirn Eschweiler besucht“, freute sich Norbert Weiland, Präsident vom Karnevals-Komitee der Stadt Eschweiler. Mit dem Eschweiler Prinz Simon I. und Zeremonienmeister David sowie der Eschweiler Scharwache, die das Prinzengespann stellen, sowie den Abordnungen und Standartenträgern aller 22 Eschweiler Karnevalsvereine begrüßte er das Kölner Dreigestirn mit Prinz Christian II. (Krath), Bauer Frank (Breuer) und Jungfrau Griet (Ralf Schumacher). Unter großem Jubel präsentierten sich die Tollitäten. „Es ist für uns keine Pflicht, sondern pure Freude, heute hier zu sein“, betonte der Kölner Prinz Christian II. Er berichtete über die engen freundschaftlichen Kontake zu den Eschweilern.

Das zeigt sich in dieser Session auch durch ein besonderes Kuriosum: Das Kölner Sessionsmotto lautet „Et Hätz schleiht em Veedel“ – und in dieser Session hat Köln 87 Veedel. Auf der Standarte der Kölner ist tatsächlich auch Eschweiler vermerkt. „Wir haben uns in Eschweiler-Röhe bei der Sessionseröffnung kennengelernt, Videobotschaften ausgetauscht. Es is atemberaubend, was wir uns in dieser Session für Erinnerungen schaffen können. Es gibt für uns keinen Konkurrenzkampf im Karneval“, erklärte der Eschweiler Prinz Simon I. Auch der Eschweiler Bürgermeister Rudi Bertram hielt eine Ansprache und anschließend trug sich das Dreigestirn in das Goldene Buch der Stadt Eschweiler ein. „Heute ist ein unglaublich schöner Tag in meinem Leben und die Emotionen sind unbeschreiblich“, sagte Ralf Schumacher kurz nachdem er unter riesigem Applaus und Schumi-Rufen als kölsche „Lieblichkeit“ begrüßt worden war. „Ihr habt mir einen so tollen Tag bereitet, vor dem ich tatsächlich ein wenig nervöser war, als vor der Proklamation. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, was in mir los ist und wie sehr ich mich freue, hier zu sein“, betonte Schumacher. Und er und seine beiden Kollegen haben tatsächlich Stadtgeschichte in Eschweiler geschrieben: Noch nie war ein amtierendes Kölner Dreigestirn in der Stadt und noch nie ein Eschweiler Bürger Teil des Trifoliums.

Ralf Schumacher ist fest im Karneval verwurzelt und in seiner Heimat seit 1983 Mitglied der KG Onjekauchde im Eschweiler Stadtteil Röhe. 2013 wurde er Mitglied im Kölner Traditions-Reiterkorps Jan von Werth, die in dieser Session das Dreigestirn stellen. Das Heimspiel im Gasthof Rinkens war von den Gastgebern und von Seiten des Kölner Protokolls trotz engem Zeitplan mit unbeschwerter Professionalität organisiert worden. So freute sich Schumacher über das Wiedersehen mit seiner Familie und Gespräche mit Karnevalskameraden. Herzlich tauschte man sich über die besonderen Erlebnisse im Kölner Karneval aus und es war sogar noch Zeit für viele Erinnerungsfotos und Selfies. Der Gasthof Rinkens verwöhnte die illustre Gesellschaft mit Käsebroten, Currywurst und Kölsch.

Hier die Fotos des närrischen Treffens: Album 1 Album 2